• Wilhelm Rodenberg

    Pianist

Konzerte

Sonntag, 31. März 2019, 11 Uhr
Haus der Begegnung
Münster-Albachten
Werke von Mozart, Chopin und Schubert.

Sonntag, 29. April 2018, 18 Uhr
Pumpenhaus Münster
Beethoven antwortet auf Dostojewskis Erzählung „Traum eines lächerlichen Menschen“, Schönberg akupunktiert sie

14. Januar 2018, 17 Uhr
Alte Amtmannei Nottuln
Werke von Mozart, Schumann und Schubert

Samstag, 14. Oktober 2017 um 19:30 Uhr
Pianohaus Micke, Wolbecker Str. 62 in Münster
Werke von Berg, Schubert, Webern und Beethoven

Biographie

Werdegang

Wilhelm Rodenberg, geboren 1957 in Minden, war zunächst Jungstudierender, daran anschließend folgte ein reguläres Studium an der Hochschule für Musik in Detmold bei Renate Kretschmar-Fischer, als zweites Hauptfach studierte er Komposition bei Walter Steffens. Später wechselte er zu Gregor Weichert (Klavier) an die Musikhochschule Münster.

Wilhelm Rodenberg besuchte Meisterkurse bei Conrad Hansen, Edith Picht-Axenfeld und György Sebök, Kammermusikkurse bei Paul Meisen, Jürgen Kussmaul und Liedbegleitung bei Günther Weißenborn. Er war auch Stipendiat des Richard Wagner Verbandes. In seiner langjährigen pianistischen Laufbahn konzertierte er auf vielen deutschen Bühnen und im weiteren europäischen Umfeld.

Wilhelm Rodenberg pflegt ein klassisch-romantisches Repertoire, mit Werken von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms und Debussy, seine besondere Liebe gilt hierbei Schubert und Mozart, … und er ist immer wieder auf Entdeckungsreisen in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

Besondere Stationen

Besonders erwähnt seien:

  • die zyklische Aufführung sämtlicher Klaviersonaten und ausgewählter Klavierstücke von Franz Schubert zum 200. Geburtstag in den Jahren 1997/98 (eine Wiederholung folgte 2003 zum 175. Todestag)
  • die Teilnahme an und Mit-Inszenierung von übergreifenden Projekten, wie die Installation „RaumZeit“ im Landesmuseum Münster, verbunden mit der münsterschen Erstaufführung von Erik Saties drei Klavierstücken Pages mystiques, dessen 840 mal zu spielendes Mittelstück Vexations vermutlich zum ersten Mal überhaupt von einem einzigen Pianisten gespielt wurde (1998)
  • Ausflüge ins musikalisch-literarische Kabarett; Pianist in der Theater- und CD-Produktion des „Musicals für eine Frau“: Heute abend: Lola Blau von Georg Kreisler im Wolfgang Borchert Theater, Münster, mit Ewa Teilmans, Solo-Auftritte mit Chansons von Kreisler, musikalische Begleitung der Schauspielerin und Brecht-Diseuse Gisela May.

2009 erschien beim Label MUSICOM seine CD Looking Up.

CDs

Die CD Looking Up bietet eine sehr persönliche Auswahl von Klavierstücken aus vier Jahrhunderten von der Renaissance bis zur Gegenwart (Werke von Byrd, Bach, Mozart, Schubert, Debussy, Webern und Gregoretti). Das titelgebende Werk ist eine von Wilhelm Rodenberg für die CD in Auftrag gegebene Komposition von Lucio Gregoretti und nimmt Bezug auf die Antennen-Installation »Looking Up. Reading the Words …« von Ilja Kabakov, errichtet aus Anlass der Skulptur Projekte Münster 1997 auf den Aaseewiesen. Von Byrd bis zu Gregoretti (und zu Kabakov) finden wir immer wieder diese kostbare Zartheit des Lebens beschworen, die allein wirklich Neues hervorzubringen vermag und die John Berger in seinem Buch Hier, wo wir uns begegnen in die Worte fasst: Unter allen menschlichen Eigenschaften ist die Zerbrechlichkeit die kostbarste – und an ihr fehlt es nie.

Die CD Looking Up ist im Handel erhältlich oder auch direkt hier über das Kontaktformular.

William Byrd (1543 –1623) Fantasia und O Mistris Myne
Johann Sebastian Bach (1685 –1750) Praeludium und Fuge E-Dur BWV 878 aus: Das Wohltemperierte Klavier Teil II
Wolfgang Amadé Mozart (1756 –1791) Rondo D-Dur KV 485 und Rondo a-moll KV 511
Franz Schubert (1797 –1828) Drei Klavierstücke DV 946
Claude Debussy (1862 –1918) … Les Collines d‘ Anacapri und … Des pas sur la neige aus: Préludes, Heft 1
Anton Webern (1883 –1945) Kinderstück (1924)
Lucio Gregoretti (*1961) Looking Up (2008, für Wilhelm Rodenberg)

Die CD Heute abend Lola Blau ist die Hörspiel-Fassung eines Musicals von Georg Kreisler.

Wien 1938

Lola Blau ist eine liebe junge Frau, die Schauspielerin werden möchte. Sie will eigentlich nichts, als ein bisschen tanzen und singen und ihrem Publikum Freude machen. Aber sie muss einsehen, dass es nichts nützt, nur einen kleinen bescheidenen Platz an der Sonne erhaschen zu wollen. Jeder Mensch muss vor allem versuchen, die Hindernisse, die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.
Lola Blau ist im Grunde die Geschichte einer Ohnmacht. Lola steht dem Antisemitismus ebenso ratlos und ohnmächtig gegenüber wie dem eigenen Judentum. Sie ist ohnmächtig gegen die sturen Schweizer, wütet ohnmächtig gegen die Sex-Karriere in Amerika, und am Schluss ist sie wieder ohnmächtig gegen die österreichischen Ewig-Gestrigen.

– Georg Kreisler –

21 Songs, gesungen von Ewa Teilmans und begleitet von Wilhelm Rodenberg am Klavier, führen zurück in eine zum Nachdenken zwingende Zeit.

Die CD Lola Blau ist im Handel erhältlich oder bei MUSICOM

Pressestimmen

Wer den münsterschen Pianisten Wilhelm Rodenberg am Freitagabend in der Friedenskapelle gehört hat, dürfte sich gefragt haben, warum das Konzert nicht restlos ausverkauft war. Denn solch pianistische Spielkultur hört man nicht alle Tage … Was in Erinnerung bleibt, ist Rodenbergs außerordentlich sensibler Anschlag. Dieser ureigene Klang, der stets von einem zarten Schleier überzogen scheint. Rodenberg ist wohl das Gegenteil von einem Klavierexzentriker: Sein Spiel nicht etwa eitel und effekthascherisch, sondern berührend tiefsinnig und wunderbar rein.

Peter Schmitz– WN –

Rodenberg gelang mit diesem, an leiser Innenspannung kaum zu überbietenden Nachspiel (zu Schumanns Liederzyklus “Frauenliebe und –leben”) das fast Unmögliche … Selten hört man diese verstummende Witwe wahrhaftiger sich in ihr Innerstes zurückziehen. So plastisch, dass einem schier der Atem stockt. Der münstersche Pianist ist schließlich ein Meister für solch unaufdringlich-magische Momente. Seine vier Brahms Balladen op. 10 zeigten es einmal mehr. … mit beachtlichem Gespür für das Scheue und Spröde brahmsscher Empfindung … Großartig!

Markus Küper– WN –

Teilmans und Rodenberg spielen Kreisler – zum 125. Mal … Geheimnis Nummer zwei? Wilhelm Rodenberg. Der Mann am Klavier ist ein famoser Pianist, der nicht nur Kreislers knappen Notentext tadellos übersetzt, sondern auch die abgründigen Zwischentöne ans Licht holt. So ein butterweicher Anschlag, so ein zart schmelzendes Piano, so ein diskretes Walzer-Einszweidrei sind nicht halb so selbstverständlich, wie sie hier klingen. Rodenbergs Version der kleinen Mozart-Sonate wäre auch ohne Kreislers Anti-Wien-Text ein Musterbeispiel einfühlsamen Mozart-Spiels, und seine wenigen Takte Kaiserwalzer klingen beim Neujahrskonzert nicht halb so schön. …

Lukas Speckmann– WN –

Nicht immer sind es die bekannten Klassikstars, die spannende und überzeugende Platten machen. Hört man die neue CD “Looking Up” des Münsteraner Pianisten Wilhelm Rodenberg, kann man sich nur freuen über die exquisite Qualität seines Klavierspiels, die intelligente Auswahl des Repertoires und auch über den hervorragenden Klang dieser Aufnahme. Rodenberg nimmt uns mit auf eine pianistische Reise durch vier Jahrhunderte von William Byrd bis hin zum 1961 geborenen Lucio Gregoretti. Stilempfinden und tonliche Vielfalt sind also gefordert, und davon hat Wilhelm Rodenberg reichlich zu bieten. Das musikalische Spektrum, das Wilhelm Rodenberg auf seiner neuen CD abdeckt ist faszinierend und erhellend. Bei jedem Stück, egal ob von Byrd oder Anton Webern, ist zu spüren, dass der Pianist zu dieser Musik eine ganz enge und persönliche Verbindung hat. Nicht nur das Standardrepertoire wie Bach, Mozart oder Schubert spielt Rodenberg klar strukturiert und mit warmen Klang – auch das ihm gewidmete und titelgebende Stück “Looking Up” des italienischen Komponisten Lucio Gregoretti klingt wie eine logische Fortsetzung der vorangegangenen Titel von Debussy und Webern. “Looking Up” ist ein pianistisches Konzeptalbum, das sehr individuell wirkt und gerade deshalb überzeugen kann. Hier spielt kein gestylter Marketing-Klon am Klavier, sondern ein reifer und sehr guter Musiker, der wirklich etwas zu sagen hat. Wilhelm Rodenberg auf seiner persönlichen Zeitreise auf den schwarzen und weißen Tasten zu begleiten, bereitet Hörvergnügen und ist ein Erlebnis, das in die Tiefe des musikalischen Raumes geht.

Winfried Schäper– radio bremen / nordwest radio –

Rodenbergs Schubert: Maßvoll und zugleich poetisch. Analytisches und erlebtes Schubertspiel. Fantastisch!

Peter Schmitz – WN –

Pause, heilige Pause!

Arvo Pärt

Wilhelm Rodenberg
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Telefon 0178 824 54 98
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